LoBiN - von der Idee zur Umsetzung eines innovativen Konzepts
Entstehungs- und Begründungslinien des Ansatzes LoBiN
Der Impuls zur Entwicklung Lokaler BildungsNetze (LoBiN) im außerschulischen Bereich der Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit in Baden-Württemberg geht von den Trägern dieser Handlungsfelder aus. Trends der letzten Jahre zeigten, dass immer mehr Leistungen und Angebote der Jugendarbeit (JA) und Jugendsozialarbeit (JSA) im schulischen Bereich zwar Interesse und Akzeptanz fanden, dies aber nicht zur Stärkung der Handlungsfelder, sondern eher zu deren partiellen Schwächung führte. In hohem Maße wurden von ihnen schuldefinierte Aufgaben übernommen und Kapazitäten der Fachkräfte im schulischen Kontext gebunden. Eigenständige handlungsfeldspezifische Aktivitäten, die dem Eigensinn der Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit verpflichtet sind, drohten in den Hintergrund zu treten.
Gleichzeitig wurde mit dem Ausbau der Schulsozialarbeit die Anzahl der Fachkräfte in den Städten und Gemeinden massiv erhöht. Damit stellte sich die Herausforderung, wie auf Seiten der außerschulischen Bildungspartner die Fachkräfte und Aktivitäten der verbandlichen Jugendarbeit, der Offenen Jugendarbeit, der Mobilen Jugendarbeit, der Schulsozialarbeit, der Jugendmigrationsdienste und der arbeitsweltbezogenen Jugendsozialarbeit miteinander verknüpft werden könnten.
Ein Ansatz dazu lieferte LoBiN mit der Idee, die unterschiedlichen Fachkräfte und Handlungsfelder unter der Überschrift „Bildung“ zu Bildungsnetzen außerschulischer Bildungsträger auf lokaler Ebene zusammen zu führen und diese zu formalen Bildungssystemen insbesondere den Schulen, anschlussfähig zu machen. Die Voraussetzung dafür ist, dass außerschulische Bildungsträger ihr gemeinsames Bildungsverständnis klären und so in einen Prozess der Selbstvergewisserung geführt werden. Auf dieser Basis können gemeinsame Aktivitäten entwickelt werden, die für Kinder und Jugendliche in den Städten und Gemeinden einen Mehrwert erbringen. Das ist der Kern des Ansatzes LoBiN. Dass sich LoBiN selbstverständlich auch auf den schulischen Bereich bezieht, war von Anfang an klar, aber eben aus der Position eines sich selbst vergewisserten außerschulischen Bildungsnetzes, das sowohl auf die Entwicklung eigener Aktivitäten wie auf kooperative Aktivitäten mit Schulen und anderen formalen Bildungsträgern zielt.
Die im Rahmen des Zukunftsplans Jugend des Landes Baden-Württemberg geförderten neun Projektstandorte des Projektes LoBiN (Blaubeuren, Böblingen, Esslingen, Isny, Karlsruhe, Reutlingen, Rottenburg, Schwäbisch Gmünd und Sinsheim) begannen mit der Implementierung der LoBiN-Konzeption in der Förderphase 2015/2016.
Um die Ausgestaltung und die Verstetigung des LoBiN-Ansatzes weiter voranzubringen, wurde die Anschlussförderung für LoBiN im Rahmen des Masterplans Jugend bis einschließlich Juni 2019 von sechs Standorten beantragt und wahrgenommen (Blaubeuren, Böblingen, Karlsruhe, Reutlingen, Rottenburg und Schwäbisch Gmünd).
Die Förderung der Regiestelle LoBiN beim Diakonischen Werk Württemberg erstreckt sich auf den Zeitraum 2015 bis Ende 2020.
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